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Aus dem TVZ Archiv

Von Pionieren und Tormaschinen

Der Blick zurück auf Ausnahmesportler, Interessantes und Skurriles.

Aus dem TVZ-Archiv (5/6) 

Quelle: Zofinger Tagblatt / Michael Wyss

Ein richtiger Zofinger Sportfan verbrachte den Samstagabend  an den Handballspielen in der MZH oder im BZZ. (Bild: zvg)

Eine enorm wichtige Rolle in der Entwicklung des TV Zofingen zum erfolgreichen Handballverein nimmt René Bill ein. Seine Spielerkarriere lanciert der gebürtige Strengelbacher im NLB-Feld-Team. Er ist auch der einzige Zofinger Spieler, der jemals für ein Grossfeld-Handballspiel der Nationalmannschaft aufgeboten wird (1965). «Als der Boom im Hallenhandball einsetzte, fand der mittlerweile zum Spielertrainer ernannte Goalgetter auch hier die richtige Einstellung», heisst es im Artikel zum Ende seiner Aktiv-Laufbahn 1977.

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René Bill ist von 1956 bis 1972 Spielertrainer, steigt mit dem TVZ 1973 in die NLA auf und führt die Thutstädter letztmals von 1978 bis 1981. Der TV Zofingen kann sich aber nicht nur als Handball-Verein einen Namen machen. Im Jahr 1978 organisieren die Zofinger einen Drei-Länder-Kampf der Kunstturnerinnen aus China, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz (mit der bekannten Romy Kessler). «Es war ein wahres Festival der hohen Turnkunst.» Im gleichen Jahr macht die Handball-C-Weltmeisterschaft in Zofingen Halt. 2200 Zuschauer sehen die Partie zwischen der Schweiz und Italien, die der Gastgeber mit 27:15 für sich entscheidet.

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Vom 4. bis 13. April 1980 absolvieren die Zofinger Handballer auf Einladung des ivorischen Handballverbandes ein Trainingslager an der Elfenbeinküste. Unterkunft, Essen und Reisen an der Elfenbeinküste übernimmt der Gastgeber, die Kosten für die Impfungen, das Visum und sonstige Auslagen muss jeder Teilnehmer selber berappen. Im Aufgebot des Vereins steht: «Wir erwarten, dass jeder Teilnehmer durch korrektes Auftreten die Bemühungen unserer Gastgeber honoriert.»

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In der Blütezeit der Nationalliga A sind die Partien von Zofingens Handballer ein Publikumsmagnet. Die Mehrzweckhalle und das BZZ platzen zum Teil aus allen Nähten. Den besten Zuschauerschnitt erreicht der TVZ in der Meistersaison 1977/78. Die Heimspiele verfolgen durchschnittlich 1300 Fans mit. Mehrmals können die Thutstädter in all den Jahren die 2000er-Marke knacken. Ab 1980 erreicht der Durchschnitt nie mehr über 1000 Zuschauer.

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«Das teuerste Schweizer Handball-Tor» bis dahin erzielt Max Schär am 26. Februar 1986 gegen Polen. 16-mal 3000 (48 000) Franken bezahlt der Schweizerische Handball-Verband den Spielern, weil sie mit dem 18:17-Sieg den Einzug in die A-WM-Hauptrunde erreichen.

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«Zofinger landen Transfer-Coup» titelte das Zofinger Tagblatt 1992. Mit Jae-Won Kang kann einer der weltbesten Handballer verpflichtet werden. Der Haken daran: Die Meldung war am 1. April in der Zeitung.

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In der Saison 1994/95 spielt der Norweger John Petter Sando für die Zofinger. Und der Mann mit den Händen wie Klodeckel schafft innerhalb weniger Stunden etwas Bemerkenswertes: In drei Spielen (NLB, 1. Liga und 2. Liga) erzielt der sympathische Nordländer insgesamt 36 Treffer.

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In der Ewigenrangliste der NLA-Teams bekleidet der TV Zofingen immer noch den elften Platz. In 21 Saisons absolvieren sie 462 Partien, gewinnen davon 178, spielen 51-mal Remis und holen insgesamt 407 Punkte. Die Rangliste führt Pfadi Winterthur mit 1552 Zählern an.

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